Gestern hatte ich schon darüber berichtet, dass XCode 4 und sein integrierter Interface-Builder manchmal Probleme mit dem Anzeigen von Images in der IDE haben. Das Problem war temporär durch Verschieben oder Umbenennen des Projektverzeichnisses zu lösen, so daß ich fehlerhafte Cache-Strukturen vermutet.
Heute habe ich herausgekriegt wie das Problem entsteht und wie man es lösen kann. Zunächst einmal liegt es weder an korrupten Projektdateien noch an einem ausstehenden CLEAN auf das Projekt oder Target. Das ist sicher schon mal beruhigend: Es ist nichts kaputtgegangen.
Den wahren Übeltäter habe ich gefunden als ich in die Xcode Preferences geschaut und dort das Locations-Menü inspiziert habe. Hier gibt es Einträge für „derived data“, also „abgeleitete Daten“ wie Builds, Logs und Indexes.
Und diese „Derived-Data“-Ordnerstrukur ist die Problemquelle. Hier werden Resourcen, die im XCode-Quellverzeichnis liegen, für die IDE in gewandelter Form temporär gecached. Der Interface-Builder zieht in der IDE seine Images aus diesem Ordner, nicht direkt aus dem Quellverzeichnis.
Manchmal wenn man nun Bilddateien verschiebt oder neu in XCode in Gruppen anordnet verliert XCode den Zusammenhang zwischen Cache und Quelle. Genau das ist der Zeitpunkt ab dem Bilder im Interface-Builder nicht mehr angezeigt werden.
Ein CLEAN löst das Problem nicht da es nur die Compiler-Caches leert.
Ein Kopieren des Projekts in einen neuen Ordner legt auch einen neuen Derived-Data-Ordner an. Jedoch bleibt auch der alte Derived-Data-Ordner bestehen, so daß beim Zurückkopieren in den alten Originalordner das Problem wieder auftaucht.
Mit dem Organizer kann man die Derived-Data-Ordner einer Anwendung anzeigen:
Und exakt hier kann man diese Caches auch gefahrlos löschen. Danach sind alle Probleme mit dem Interfacebuilder beseitigt und die Bilder werden wieder korrekt angezeigt. Alternativ können die zugehörigen Ordner auch mittels Finder oder Terminal aus den angegebenen Pfaden gelöscht werden.