Technik ist einfach… wirklich?

Auf praktisch jeder Veranstaltung zum Thema Web2.0 oder Enterprise2.0 höre ich als einen der ersten Sätze wenn es um Wikis und Weblogs geht „Technik ist einfach, nur die Einführung ist schwer“.

Das ist meiner Meinung nach eine „relative“ Aussage. Das Einspielen, Einpassen, Anpassen, Aufbereiten eines Weblogs oder Wikis ist harte Arbeit. Sie verlangt zumindest zu Anfang einen kompletten Mitarbeiter, und der Betreuungsaufwand im Nachhinein sollte auch nicht ignoriert werden. Am Ende des Tages ist „gefördertes Wissen“ und „Kommunikationsfähigkeit“ unternehmenskritisch, und zumindest Backup/Restore nie ein triviales Thema.

„Relativ unaufwendig“ sind Wikis und Weblogs nur dann, wenn ich viele Nutzer damit abdecke. Ein bis zwei Administratoren können durchaus hunderte bis tausende von Benutzern betreuen. Das ist akzeptabel. Der Aufwand ist bei einem Dutzend Benutzern aber fast der selbe.

Blog-Einzelkämpfer wissen, wieviel Zeit sie mit dem „Anpassen“ und „Sicherheits-Updates einspielen“ im Vergleich zum „Inhalte einstellen“ verbringen. Im privaten Umfeld ist das auch okay. Im Unternehmen sollte der Aufwand jedoch in vernünftiger Relation zum Nutzen für das Gesamtgebilde stehen. Und „relativ einfach“ ist nicht gleichbedeuted mit „gänzlich ohne Aufwand“.

Vortrag auf der power-society 2008

Seit heute steht der Slot für meinen Vortrag zum Thema Enterprise 2.0 auf der power-society 2008 fest. Freitag, der 14. November 2008 ist es geworden, und ich hoffe um 11:30 sind alle Zuhörer schon wieder frisch von den Events des vorausgehenden Tages.

Titel des Ganzen: „Die Soziale Revolution“ … und es geht darum, wie sich Enterprise 2.0 auf Unternehmen auswirken wird. Ich muss sagen ich freue mich schon jetzt total auf diese Gelegenheit. Die IBM Common-Veranstaltungen waren immer eine Sache auf der ich gerne als Sprecher aufgetreten bin. Besonders wegen der Diskussionen im Anschluß.

Enterprise 2.0 und wie das mit meinem ADC-Beitritt zusammenhängt

Ab und an sollte man auch mal was Neues ausprobieren, und so bin ich gestern der Apple Developer Connection beigetreten. Eine kostenfreie Online-Mitgliedschaft zwar nur, aber für erste Schritte mit XCode und dem iPhone SDK wird es reichen. Ich bin sehr neugierig auf die Qualität der Frameworks, und war überrascht, wieviel Videomaterial und Dokumentation Apple einem zur Verfügung stellt. Ich habe schon viele Entwicklungsplattformen ausprobiert, aber hier fühlt man sich von Anfang an blendend betreut. Ich mag das:

adc2008

Wofür das Ganze? Ich denke derzeit darüber nach, ob das iPhone auch für Enterprise-ApplikationenSinn macht. Mir war dabei nicht klar, wie ich Anwendungen „auf den Firmenrahmen begrenzt“ auf Smartphones ausrollen kann. Klar, es gibt den iTunes AppStore um selbstentwickelte Programme auszurollen, aber ich denke nicht, dass ich über kurz oder lang ein eigenes Programm auf den freien Markt werfen will. Was Applikationen Im Firmen-Extranet angeht sieht es da schon wieder anders aus. Und hierfür möchte ich Smartphone und Netbookansätze unbedingt ausprobieren.

Ein anderer Gedanke: Auf dem Enterprise 2.0 Forum, dass ich diese Woche in Köln besucht habe, wurde mehrmals angesprochen, dass Computer und Smartphones immer mehr in das Privateigentum der Mitarbeiter übergehen werden. Das hätte etwas mit der Bequemlichkeit der Leute zu tun, die nicht 2-3 mal das selbe Gerät mitschleppen wollen. Firmen stellen ihre Arbeitsplattformen ohnehin mehr und mehr via Internet bzw. Extranet zur Verfügung, das individuell genutzte Gerät spielt damit immer weniger eine Rolle. Da Reisekosten immer mehr steigen, die Welt aber zeitgleich immer globaler wird, werden mehr und mehr Mitarbeiter ihre Arbeit „fern von der Firma“ erledigen. Da es darüber hinaus in Mode kommt, Zielerfüllung statt Stundenzahl zu honorieren, steigt die Anzahl der Jobs die ein einzelner Mensch ausführen wird. Sicher gilt das nicht für jedes Feld, aber ein Trend ist da.

Als abschließendes illustrierendes Beispiel haben wir gehört, dass Anfang des vorigen Jahrhunderts Mitarbeiter in Banken nur die Federkiele und Tinten der Bank nutzen durften, damit in den Büchern ein einheitliches Schriftbild herrschte. Davon ist ziemlich wenig übriggeblieben: Ich denke wir haben alle unsere eigenen Kugelschreiber inzwischen. Ich werde jedenfalls auf Weihnachtsgeschenke meiner Familie im Job nicht verzichten.

Social Apps und die drei Kernprobleme im Unternehmen

Im Sommer 2007 hatte ich die Gelegenheit, Janne Jalkanen, den Erfinder von JspWiki, über Social Appsreden zu hören. Meines Wissens nach gab es niemals ein Handout zu der Veranstaltung, darum möchte ich hier einige essentiellen Aussagen aufschreiben. Ich denke sie sind relevant für fast jedes Unternehmen.

Social Apps waren im Rahmen der Veranstaltung alle Werkzeuge, die es Menschen erlauben, einfach und umfassend zu kommunizieren.

Wenn wir darüber nachdenken war es in der Vergangenheit fast immer so, dass wenn eine wirklich neue Kommunikationsform auf den Markt kam, diese schnell zur absoluten Killeranwendung wurde. Als Beispiel sei eine Kette von Erfindungen dieser Art genannt: Briefe, Telefon, Internet, Email, Mobiltelefon, Chat, Messaging… alles Erfolgsgeschichten, egal wie sinnvoll Kommunikation über diese Plattformen uns heute erscheint.

Janne stellte Blogs und Wikis im Zusammenspiel mit Newsfeeds als die Social Apps des Web 2.0 vor. Und da es „soziale“ Anwendungen sind, stellt sich eigentlich nicht die Frage, ob sie überhaupt sinnvoll sind, sondern lediglich, wie ich sie sinnvoll im Unternehmen einsetzen kann.

Was meiner Meinung nach Unternehmen derzeit oft fehlt sind Muster (Patterns) für das Bloggen und für die Wiki-Erstellung. Damit diese Muster zweckmässig sind (denn ein ROI ist bei Social Apps kaum messbar), sollten sie die Haupt-Kommunikationsprobleme im Unternehmen angehen.

Und diese drei von Janne als „Painpoints“ bezeichneten Probleme im Unternehmen sind:

  1. Wir erhalten viel zu viel Email
  2. Wir wissen oft nicht wer für ein Problem der richtige Ansprechpartner ist
  3. Bei Dokumenten ist es oft unklar, welches die richtige Version hat

Email ist ein Problem, das durch Blogs in Kombination mit Feeds angegangen werden kann. Dokumentation ist ein eindeutiges Wiki-Thema.

Es lohnt sich also diese Werkzeuge genau anzuschauen und auf den Unternehmenseinsatz hin zu prüfen. Hinweise für den sinnvollen Einsatz will ich hier in nächster Zeit sammeln.

Von Photohosting bis Video-Blogging

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und im Prinzip ist eine chronologisch rückwärts sortierte Sammlung von Fotos schon ein Blog. Ich habe mich in den letzten Tagen ein wenig mit Photohostern beschäftigt und habe mich nun für mich für Flickr entschieden. Viel Spaß beim Stöbern in  meinen ersten Demo-Bildern.

Photo-Blogging kann man natürlich ziemlich weit treiben, das Photoblog von Robert Scoble zeigt zum Beispiel seine Ausflüge durch die IT-Welt. Falls man es noch etwas weiter treiben will: Robert betreibt auch ein Video-Blog in denen er EDV-Größen dieser Welt interviewt. Wer Blogging lieber klassisch und mit Texten mag, wird auf seinem Scobleizer-Blog fündig.

Doch zurück zum Photohosting: Schön an Flickr ist für mich, dass man Bilder in Alben sortieren kann, Geotagging kein Problem darstellt, und Slideshows reibungslos funktionieren. Dass das Ganze in Dollar statt Euro abgerechnet wird und es zum Ausprobieren auch kostenlosen Speicherplatz dort gibt sind für mich weitere interessante Argumente.